Einstmals weilte der Erhabene bei Bhoganagara, am Ananda-Kuppelmal. Dort wandte sich der Erhabene an die Mönche: »Mönche!« sprach er. »Herr!« erwiderten die Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:
»Vier große Autoritäten (*1), ihr Mönche, will ich euch weisen. So höret denn und achtet wohl auf meine Worte.« – »Gewiss, o Herr«! erwiderten jene Mönche dem Erhabenen. Und der Erhabene sprach:
»Was sind nun, ihr Mönche, die vier großen Autoritäten?
Sollte da, ihr Mönche, ein Mönch sprechen ‚Ich habe es, o Bruder, aus dem Munde des Erhabenen vernommen, von ihm erfahren: ‚Dies ist die Lehre, dies ist die Zucht, dies des Meisters Weisung‘ – so hat man da die Worte jenes Mönches weder zu billigen, noch abzulehnen. Ohne zu billigen, ohne abzulehnen, hat man sich jene Worte wohl zu merken, hat sie in den Lehrreden festzustellen, unter den Ordensregeln aufzusuchen. Wenn nun beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte weder in den Lehrreden vorkommen, noch unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich kein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, sondern ein Irrtum dieses Mönches. Und so habt ihr denn, o Mönche, dieses zu verwerfen. . . . Wenn aber beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte in den Lehrreden vorkommen, unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich ein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, und dass ihn dieser Mönch richtig wiedergegeben hat. Dies nun, ihr Mönche, mögt ihr euch als die erste große Autorität merken.
Sollte da, ihr Mönche, ein Mönch sprechen: ‚In dem und dem Kloster lebt eine Mönchsgemeinde mit ihrem Ordensältesten, mit ihrem Leiter. Aus dem Munde dieser Mönchsgemeinde habe ich es vernommen, aus ihrem Munde erfahren: ‚Dies ist die Lehre, dies die Ordenszucht, dies des Meisters Weisung‘ – da hat man, ihr Mönche, die Worte jenes Mönches weder zu billigen, noch abzulehnen. Ohne zu billigen, ohne abzulehnen, hat man sich jene Worte wohl zu merken, hat sie in den Lehrreden festzustellen, unter den Ordensregeln aufzusuchen. Wenn nun beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte weder in den Lehrreden vorkommen, noch unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich kein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, sondern ein Irrtum dieser Mönchsgemeinde. Und so habt ihr denn, o Mönche, dieses zu verwerfen. . . . Wenn aber beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen in den Ordensregeln jene Worte in den Lehrreden vorkommen, unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich ein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, und dass ihn diese Mönchsgemeinde richtig wiedergegeben hat. Dies nun, ihr Mönche, mögt ihr euch als die zweite große Autorität merken.
Sollte da, ihr Mönche, ein Mönch sprechen: ‚In dem und dem Kloster leben zahlreiche ältere Mönche, die wissensreich sind, wohlvertraut mit dem Lehrgut, Kenner der Lehre, der Ordenszucht und der Leitsätze. Aus dem Munde dieser älteren Mönche habe ich es vernommen, aus ihrem Munde erfahren: ‚Dies ist die Lehre, dies ist die Ordenszucht, dies des Meisters Weisung‘ – da hat man, ihr Mönche, die Worte dieses Mönches weder zu billigen, noch abzulehnen. Ohne zu billigen, ohne abzulehnen, hat man sich jene Worte wohl zu merken, hat sie in den Lehrreden festzustellen, unter den Ordensregeln aufzusuchen. Wenn nun beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte weder in den Lehrreden vorkommen, noch unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich kein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, sondern ein Irrtum dieser älteren Mönche. Und so habt ihr denn, o Mönche, dieses zu verwerfen. . . . Wenn aber beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen in den Ordensregeln jene Worte in den Lehrreden vorkommen, unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich ein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, und dass ihn diese älteren Mönche richtig wiedergegeben haben. Dies nun, ihr Mönche, mögt ihr euch als die dritte große Autorität merken.
Sollte da, ihr Mönche, ein Mönch sprechen: ‚In dem und dem Kloster lebt ein älterer Mönch, der wissensreich ist, wohlvertraut mit dem Lehrgut, ein Kenner der Lehre, der Ordenszucht und der Leitsätze. Aus dem Munde dieses älteren Mönches habe ich es vernommen, aus seinem Munde erfahren: ‚Dies ist die Lehre, dies die Ordenszucht, dies des Meisters Weisung‘ – da hat man, ihr Mönche, die Worte dieses Mönches weder zu billigen, noch abzulehnen. Ohne zu billigen, ohne abzulehnen, hat man sich jene Worte gut zu merken, hat sie in den Lehrreden festzustellen, unter den Ordensregeln aufzusuchen. Wenn nun beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte weder in den Lehrreden vorkommen, noch unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich kein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, sondern ein Irrtum dieses älteren Mönches. Und so habt ihr denn, o Mönche, dieses zu verwerfen. . . . Wenn aber beim Vergleichen mit den Lehrreden und beim Aufsuchen unter den Ordensregeln jene Worte in den Lehrreden vorkommen, unter den Ordensregeln zu finden sind, so hat man da den Schluss zu ziehen, dass dies sicherlich ein Ausspruch jenes Erhabenen ist, des Heiligen, völlig Erleuchteten, und dass ihn dieser ältere Mönch richtig wiedergegeben hat. Dies nun, ihr Mönche, mögt ihr euch als die vierte große Autorität merken.
Dies, ihr Mönche, sind die vier großen Autoritäten.
A.IV. 140 Vier Redner
Vier Redner gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
Es gibt, ihr Mönche,
· einen Redner, der den Sinn verfehlt, nicht aber den Wortlaut;
· es gibt einen Redner, der den Wortlaut verfehlt, nicht aber den Sinn;
· es gibt einen Redner, der sowohl den Wortlaut verfehlt, als auch den Sinn;
· es gibt einen Redner, der weder den Wortlaut verfehlt noch den Sinn.
A.IV. 139 Vier Lehrredner
Vier Lehrredner gibt es, ihr Mönche. Welche vier?
· Da, ihr Mönche, spricht ein Lehrredner wenig und unzutreffend, und seine Zuhörerschaft ist unfähig, das Rechte vom Verkehrten zu unterscheiden. Ein solcher Lehrredner, ihr Mönche, gilt als einer, der einer derartigen Zuhörerschaft entspricht.
· Da spricht ein Lehrredner wenig, aber treffend, und seine Zuhörerschaft ist fähig, das Rechte vom verkehrten zu Unterscheiden. Ein solcher Lehrredner, ihr Mönche, gilt als einer, der einer derartigen Zuhörerschaft entspricht.
· Da spricht ein Lehrredner viel, aber unzutreffend, und seine Zuhörerschaft ist unfähig, das Rechte vom Verkehrten zu unterscheiden. Ein solcher Lehrredner, ihr Mönche, gilt als einer, der einer derartigen Zuhörerschaft entspricht.
· Da spricht ein Lehrredner viel und treffend, und seine Zuhörerschaft ist fähig, das Rechte vom Verkehrten zu unterscheiden. Ein solcher Lehrredner, ihr Mönche, gilt als einer, der einer derartigen Zuhörerschaft entspricht.
A.IV. 133 Grade des Verstehens
Vier Menschen, ihr Mönche, sind in der Welt anzutreffen. Welche vier?
· Der eine kurze Aussage unmittelbar Verstehende;
· der nach ausführlicher Erklärung Verstehende;
· der der Anleitung Bedürfende;
· der, dem Worte die Hauptsache sind.