Zusammengestellt von Manfred Wiesberger (Viriya)

Mit upekkha sind wir beim letzten der zehn paramita angelangt und auch bei dem am schwersten zu verwirklichenden. Das liegt allein schon daran, daß dieses Wort so viele verschiedene Bedeutungen hat, je nach dem Kontext in dem es benutzt wird. Upekkha ist eine der Vollkommenheiten (paramita), eine Empfindung (adukka-m-asukkha vedana), ein geistiges Element (dhatu), eine der göttlichen Weilungen (brahmavihara), ein Vertiefungsfaktor (jhananga), und, vielleicht am wichtigsten, das letzte der Erweckungsglieder (bojjhanga).

Upekkha wird von daher vielleicht am besten von seiner Grundbedeutung aus erklärt, doch auch die Herleitung ist nicht eindeutig. Kommt das Wort von u(d) – pekkha, auf – hinblicken, also „hinaufblicken“, „den Blick auf Höheres richten“, wodurch man Niederem gegenüber automatisch Gelassenheit entwickeln würde, oder bedeutet es ursprünglich: „Aus der Nähe zusehen“. Hergeleitet von upa mit der Bedeutung von Annäherung, Nähe, und ikkha, das von ikkhana, „sehen“, kommt. Wenn man nicht handeln muß oder kann wartet man ab und sieht genau zu. Dabei handelt es sich weder um eine passive noch um eine desinteressierte Art des Betrachtens. Man ist nicht einfach auf unverantwortliche Weise dem Geschehen gegenüber indifferent. Gerade aber als brahmavihara ist mit upekkha eine Bereitschaft zu helfen, Freundlichkeit zu zeigen, verbunden, die sofort in Aktion tritt sobald die Möglichkeit besteht. Denn man kann über die Fehler und Schwächen der anderen hinwegsehen (ajjhupekkhati), was uns wieder zu der ersten Herleitung bringen würde.

Ein weiterer Aspekt dieses „In-Augenschein-nehmens“ ist die Funktion von upekkha, die man auf neudeutsch als Supervision, also Oberaufsicht, bezeichnen würde. Wenn alle an einem Geschehen beteiligten Faktoren auf korrekte Weise zusammenkommen dann muß upekkha nur mehr den Ablauf der natürlichen Entwicklung überwachen. Man kann das mit einem Kutscher vergleichen, der die Zügel nur in der Hand halten muß ohne einzugreifen wenn es keinen Grund dafür gibt. Das mag passiv aussehen, ist aber kein „nichts tun“, da er die Pferde und die Straße immer im Blick hat und beaufsichtigt.

Im Fall der Vertiefungen zeichnet sich upekkha durch den Aspekt der „Unverstörbarkeit“ aus. Der Geist ist stabil und läßt sich weder von äußeren Sinneseindrücken noch von inneren Empfindungen der Seeligkeit aus dem Gleichgewicht bringen. Hier spricht man von tatra majjhattata, wörtlich: „Da und dort die Mitte halten“. Eine Ausgewogenheit die in gewissem Sinne mit jedem edlen Bewußtseinszustand verbunden ist. In einem Vers im Theragata wird der Gleichmut deshalb auch mit den gleichlangen Hauern des edlen Königselefanten verglichen.

Und schließlich kommt der Aspekt gleichmütiger Gelassenheit, die Fähigkeit allen widrigen Lebensumständen zum Trotz „normal“, also objektiv, unvoreingenommen, unparteiisch, „ohne Trieb“ zu bleiben, bei upekkha als paramita und als bojjhanga besonders zum Tragen.

In der einfachen Übersetzung von upekkha mit „Gleichmut“, wird daraus eine uns scheinbar bekannte Empfindung. Ist das wirklich so oder findet hier eine ähnliche Verwechslung von „Gleichmut“ mit „Gleichgültigkeit“ statt wie mit den Begriffen „Glück“ und „Vergnügen“, von deren erfahrbarer Bandbreite die meisten von uns nur die gröbsten Aspekte kennen?

Im IndriyasaÂyutta werden fünf unterschiedliche Empfindungsarten klar definiert:

„Fünf Fähigkeiten (indriya), ihr Mönche gibt es. Welche fünf? Die Fähigkeit Wohlgefühl (sukha) zu empfinden, die Fähigkeit Schmerz (dukkha) zu empfinden, die Fähigkeit Glück (somanassa) zu empfinden, die Fähigkeit Trübsinn (domanassa) zu empfinden, die Fähigkeit Gleichmut (upekkha) zu empfinden.

Und was, ihr Mönche, ist die Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden? Was da körperlich genussvoll, körperlich behaglich ist, das aufgrund körperlicher Berührung (phassa) entstandene, genüssliche und behagliche Gefühl, das nennt man die Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden.

Und was ist die Fähigkeit Schmerz zu empfinden? Was da körperlich schmerzt, körperlich unangenehm ist, das aufgrund körperlicher Berührung entstandene schmerzhaft und unbehagliche Gefühl, das nennt man die Fähigkeit Schmerz zu empfinden.

Und was ist die Fähigkeit Beglückung zu empfinden? Was es da an geistiger Freude, an geistigem Behagen gibt, das aufgrund geistiger Berührung entstandene angenehme Wohlgefühl, das nennt man die Fähigkeit Beglückung zu empfinden.

Und was ist die Fähigkeit Bedrückung zu empfinden? Was es da an geistigem Schmerz an geistigem Unbehagen gibt, das aufgrund geistiger Berührung entstandene leidhafte und beschwerliche Gefühl, das nennt man die Fähigkeit Bedrückung zu empfinden.

Und was ist die Fähigkeit Gleichmut zu empfinden? Was es da an Gefühl gibt, körperlich oder geistig, das weder angenehm noch unangenehm ist, das nennt man die Fähigkeit Gleichmut zu empfinden.“ (S 48, 36)

Weltlicher Gleichmut ist also ein abgeleitetes Gefühl, das aus der Abwesenheit von angenehmen und unangenehmen Gefühlen gefolgert wird. In S 36, 31 werden die unterschiedlichen Ebenen des Gleichmuts genannt und wir finden noch eine letzte Art von upekkha die, alles Vorhergehende übertreffende, mehr als spirituelle, unerschütterliche Unveränderlichkeit des völlig Befreiten:

„Was ist, ihr Mönche, weltlicher (fleischlicher) Gleichmut? Diese fünf Stränge sinnlichen Begehrens gibt es ihr Mönche, welche fünf? Die durch die 5 Sinne wahrnehmbaren Objekte, die ersehnten, geliebten, entzückenden, angenehmen, dem Begehren entsprechenden, reizenden. Was nun, dadurch bedingt, an Gleichmut aufsteigt, das nennt man weltlichen Gleichmut.

Was ist, ihr Mönche, überweltlicher (spiritueller) Gleichmut? Da weilt der Mönch nach Überwindung von Wohl, nach Überwindung von Weh, nach dem vorherigen Aufhören von Frohsinn und Trübsinn, in der vierten Vertiefung, ohne Weh und Wohl, in durch Gleichmut geläuterter Achtsamkeit. Das nennt man, ihr Mönche, überweltlichen Gleichmut.

Und was ist, ihr Mönche, überweltlicher Gleichmut, der darüber noch hinausgeht? Was da im triebversiegten Mönch, der sein Herz von Reiz, Abwehr und Verblendung erlöst betrachtet, an Gleichmut aufsteigt, das nennt man, ihr Mönche, überweltlichen Gleichmut, der noch überweltlicher ist.“

Die letzte Art ist sankharaupekkha, die höchste Form des Gleichmuts allen Gestaltungen gegenüber. Nun entsteht upekkha nicht von alleine durch das Älterwerden, sondern er muß erarbeitet werden. Wer das getan hat gilt selbst in jungen Jahren als gereift wie der ehrwürdige Maha-Kaccana sagt:

„Selbst wenn einer alt ist, Brahmane, von seiner Geburt ab achtzig, neunzig oder hundert Jahre zählt, dabei aber die Sinnenfreuden genießt, in Begierden lebt, vor Begierdefieber brennt, von begehrlichen Gedanken verzehrt wird und voll Eifer nach Genüssen sucht, so rechnet er eben als ein kindlicher Tor und nicht als ein Älterer. Und selbst wenn einer noch jung ist, Brahmane, ein Jüngling mit schwarzem Haar, im Besitze seiner besten Jugend, im ersten Mannesalter, dabei aber die Sinnenfreuden nicht genießt, nicht in Begierden lebt, nicht vor Begierdefieber brennt, nicht von begehrlichen Gedanken verzehrt wird und nicht voll Eifer nach Genüssen sucht, so gilt er eben als ein Weiser und Älterer.“ (A II, 39)

Es muß also erst vedanaupekkha auf die sinnliche Wahrnehmung bezogen entwickelt werden:

„Nun, Ananda, wie kommt die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen zustande? Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form sieht, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Er versteht: „Es ist in mir Erfreuliches entstanden, es ist in mir Unerfreuliches entstanden, es ist in mir Erfreuliches-und-Unerfreuliches entstanden. Aber jenes ist gestaltet, grob, bedingt entstanden; dies hier ist friedvoll, dies ist erhaben, nämlich Gleichmut.“ Das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche hören in ihm auf, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. So wie ein Mann mit guter Sehkraft seine geöffneten Augen schließen könnte oder seine geschlossenen Augen öffnen, so hören in jeglicher Hinsicht das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche in ihm auf, genauso geschwind, genauso schnell, genauso leicht, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind.

Wiederum, Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Ohr einen Klang hört, … So wie ein starker Mann mit den Fingern schnippen könnte, … und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Klänge, die mit dem Ohr erfahrbar sind.

Wiederum, Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit der Nase einen Geruch riecht, … So wie ein Regentropfen auf einem leicht geneigten Lotusblatt abgleitet und nicht dort hängenbleibt, … und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Gerüche, die mit der Nase erfahrbar sind.

Wiederum, Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit der Zunge einen Geschmack schmeckt, … So wie ein starker Mann Speichel, der sich an seiner Zungenspitze angesammelt hat, ausspucken könnte, … und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Geschmäcker, die mit der Zunge erfahrbar sind.

Wiederum, Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Körper ein Berührungsobjekt fühlt, … So wie ein starker Mann den gebeugten Arm strecken oder den gestreckten Arm beugen könnte,… und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Berührungsobjekte, die mit dem Körper erfahrbar sind.

Wiederum, Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Geist ein Geistesobjekt erfährt, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Er versteht: „Es ist in mir Erfreuliches entstanden, es ist in mir Unerfreuliches entstanden, es ist in mir Erfreuliches-und-Unerfreuliches entstanden. Aber jenes ist gestaltet, grob, bedingt entstanden; dies hier ist friedvoll, dies ist erhaben, nämlich Gleichmut.“ Das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche hören in ihm auf, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. So als ob ein Mann zwei oder drei Tropfen Wasser auf eine Eisenplatte, die einen ganzen Tag lang erhitzt wurde, fallen ließe, da könnte das Fallen der Tropfen langsam sein, aber sie würden schnell verdunsten und verschwinden, genau so hören in jeglicher Hinsicht das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche in ihm auf, genauso geschwind, genauso schnell, genauso leicht, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Geistesobjekte, die mit dem Geist erfahrbar sind. So kommt die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen zustande.“ (M 152)

Der Buddha verdeutlicht das an einem praktischen Beispiel:

„Ich ließ mich auf einem Verbrennungsplatz nieder und nutzte die Knochen der Toten als Kissen. Und Kuhhütejungen kamen heran und spuckten auf mich und urinierten auf mich, bewarfen mich mit Dreck und steckten Stöckchen in meine Ohren. Und doch erinnere ich mich nicht, je Abneigung gegen sie empfunden zu haben. Solcherart war mein Gleichmut.“ (M 12)

Und diesen Gleichmut erwartet er auch von seinen fortgeschrittenen Nachfolgern.

„Wenn nun also andere einen Bhikkhu (der das so der Wirklichkeit entsprechend sieht) beleidigen, verunglimpfen, schelten und belästigen, versteht er folgendermaßen: „Dieses schmerzhafte Gefühl, das aus Hörkontakt geboren ist, ist in mir entstanden. Jenes ist bedingt, nicht unbedingt. Wodurch bedingt? Bedingt durch Kontakt.“ Dann sieht er, daß Kontakt vergänglich ist, daß Gefühl vergänglich ist, daß Wahrnehmung vergänglich ist, daß Gestaltungen vergänglich sind, und daß Bewußtsein vergänglich ist. Und sein Geist, der in diesem Element eine Stütze findet, dringt vorwärts und erwirbt Zuversicht, Beständigkeit und Entschlossenheit.

Wenn nun andere jenen Bhikkhu auf ein Weise angreifen, die unerwünscht, nicht begehrt und unangenehm ist, wobei er mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern in Kontakt kommt, versteht er folgendermaßen: „Dieser Körper ist von solcher Natur, daß Kontakt mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern auf ihn zukommt. Aber dies wurde vom Erhabenen in seinem Ratschlag vom Gleichnis von der Säge gesagt: „Ihr Bhikkhus, sogar wenn Banditen euch barbarisch Glied für Glied mit einer Doppelgriffsäge in Stücke teilen würden, würde derjenige, der einen verdorbenen Geist ihnen gegenüber entstehen ließe, meine Lehre nicht befolgen.“ Also soll unerschöpfliche Energie in mir hervorgebracht werden, und ununterbrochene Achtsamkeit soll gegenwärtig sein, mein Körper soll still und unbeschwert sein, mein Geist soll konzentriert und einspitzig sein. Und nun mag Kontakt mit Fäusten, Erdklumpen, Stöcken oder Messern auf diesen Körper zukommen; denn dies ist einfach nur das Befolgen der Lehre des Buddha.“

Wenn sich jener Bhikkhu so auf Buddha, Dhamma und Sangha besinnt, falls dann Gleichmut, der durch das Heilsame unterstützt wird, in ihm nicht verankert wird, dann erweckt er folgendermaßen ein Gefühl der Dringlichkeit: „Es ist ein Verlust für mich, es ist kein Gewinn für mich, es ist schlecht für mich, es ist nicht gut für mich, daß, wenn ich mich so auf Buddha, Dhamma und Sangha besinne, Gleichmut, der durch das Heilsame unterstützt wird, in mir nicht verankert wird.“ Gerade so wie eine Schwiegertochter, wenn sie ihren Schwiegervater sieht, ein Gefühl der Dringlichkeit (ihn zufriedenzustellen) erweckt, genauso erweckt jener Bhikkhu, wenn er sich so auf Buddha, Dhamma und Sangha besinnt, falls dann Gleichmut, der durch das Heilsame unterstützt wird, in ihm nicht verankert wird, folgendermaßen ein Gefühl der Dringlichkeit: ‚Es ist ein Verlust für mich, es ist kein Gewinn für mich, es ist schlecht für mich, es ist nicht gut für mich, daß, wenn ich mich so auf Buddha, Dhamma und Sangha besinne, Gleichmut, der durch das Heilsame unterstützt wird, in mir nicht verankert wird.“ Aber falls, wenn er sich so auf Buddha, Dhamma und Sangha besinnt, Gleichmut, der durch das Heilsame unterstützt wird, in ihm verankert wird, dann ist er damit zufrieden. Und an jenem Punkt, Freunde, ist von jenem Bhikkhu viel erreicht worden.“ (M 28)

Der edle Nachfolger, der den Stromeintritt erreicht hat, geht mit Sinneseindrücken jedoch noch etwas anders um:

„Und wie, Ananda, ist einer ein Schüler in höherer Schulung, einer, der den Weg betreten hat? Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge, Ohr, etc. einen Sinneseindruck aufnimmt, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches; er fühlt sich von dem entstandenen Erfreulichen, dem entstandenen Unerfreulichen und dem entstandenen Erfreulichen-und-Unerfreulichen geplagt, beschämt und angewidert. So ist einer ein Schüler in höherer Schulung, einer, der den Weg betreten hat.“ (M 152)

Der in der Schulung weiter fortgeschrittene edle Nachfolger hat die Wahrnehmungskontrolle schon im Wesentlichen gemeistert, muß aber immer noch lenkend eingreifen und kann nicht einfach nur in unerschütterlicher Gelassenheit der gesetzmäßigen Abfolge natürlicher Gegebenheiten zusehen.

„Und wie, Ananda, ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen? Ananda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge, mit dem Ohr, etc., einen Sinneseindruck aufnimmt, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Falls er wünschen sollte, „Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden wahrnehme“, so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, „Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden wahrnehme“, so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, „Möge ich verweilen, indem ich das Nicht-Abstoßende im Abstoßenden und Nicht-Abstoßenden wahrnehme“, so verweilt er, indem er das Nicht-Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, „Möge ich verweilen, indem ich das Abstoßende im Nicht-Abstoßenden und Abstoßenden wahrnehme“, so verweilt er, indem er das Abstoßende darin wahrnimmt. Falls er wünschen sollte, „Möge ich in Gleichmut verweilen, achtsam und wissensklar, indem ich sowohl das Abstoßende als auch das Nicht-Abstoßende vermeide“, so verweilt er in Gleichmut gegenüber jenem, achtsam und wissensklar. So ist einer ein Edler mit entfalteten Sinnen.“ (M 152)

Diese Wahrnehmungskontrolle oder Entfaltung der Sinne wird erreicht indem „der, sich in hoher Geistigkeit Übende, drei Zeichen (nimitta) seine Aufmerksamkeit zuwendet“.

„Von Zeit zu Zeit sollte er der Geistessammlung (samadhi-nimittam, wtl: ein Gegenstand der Geistessammlung) seine Aufmerksamkeit schenken, von Zeit zu Zeit der Anstrengung (paggaha-nimittam) , von Zeit zu Zeit dem Gleichmut (upekkha-nimittam).

Sollte nämlich, ihr Mönche, der sich in hoher Geistigkeit übende Mönch ausschließlich der Geistessammlung seine Aufmerksamkeit schenken, so möchte es sein, daß sein Geist zur Schlaffheit neigt. Sollte er ausschließlich der Anstrengung seine Aufmerksamkeit widmen, so möchte es sein, daß sein Geist zur Unruhe neigt. Sollte er ausschließlich dem Gleichmut seine Aufmerksamkeit widmen, so möchte es sein, daß sich der Geist nicht recht auf sein Ziel der Triebversiegung sammelt. Schenkt jedoch der sich in hoher Geistigkeit übende Mönch zeitweise der Geistessammlung seine Aufmerksamkeit, zeitweise der Anstrengung und zeitweise dem Gleichmut, so wird sein Geist geschmeidig werden, formbar, strahlend, nicht spröde und wird sich gut sammeln auf sein Ziel der Triebversiegung.

Es ist, ihr Mönche, wie wenn ein Goldschmied oder Goldschmiedsgehilfe den Brennofen herrichtet, in seiner Öffnung das Feuer anfacht, mit einer Zange das Gold packt, es in die Glut hält und es dann von Zeit zu Zeit glüht, von Zeit zu Zeit mit Wasser besprengt, von Zeit zu Zeit prüft. Sollte aber der Goldschmied oder Goldschmiedsgehilfe das Gold ausschließlich glühen, so möchte es sein, daß das Gold verbrennt. Sollte er es ausschließlich mit Wasser besprengen, so möchte das Gold erkalten. Sollte er es ausschließlich prüfen, so möchte es sein, daß das Gold nicht die rechte Vollkommenheit erhält. Wenn aber der Goldschmied oder Goldschmiedsgehilfe das Gold zeitweise glüht, zeitweise mit Wasser besprengt und zeitweise prüft, so wird jenes Gold geschmeidig werden, formbar, glänzend, nicht spröde und sich gut zum Verarbeiten eignen. Welche Schmuckstücke auch immer man daraus herzustellen wünscht, sei es ein Stirnband, Ohrringe, Halsschmuck oder eine goldene Kette, diesen Zweck wird es erfüllen.

Ebenso auch, ihr Mönche, sollte der sich in hoher Geistigkeit übende Mönch von Zeit zu Zeit drei Gegenständen seine Aufmerksamkeit widmen: von Zeit zu Zeit der Geistessammlung, von Zeit zu Zeit der Anstrengung und von Zeit zu Zeit dem Gleichmut…. Tut er dies, so wird sein Geist geschmeidig werden, formbar, strahlend, nicht spröde, und er wird sich gut sammeln auf sein Ziel der Triebversiegung. Auf welchen durch höhere Geisteskräfte erreichbaren Zustand auch immer er nun seinen Geist richtet, um ihn durch die höheren Geisteskräfte zu verwirklichen, so erreicht er dabei stets die Fähigkeit der Verwirklichung, wenn immer die Bedingungen erfüllt sind.“ (A III, 103)

Konkret bedeutet das den Geist mittels verschiedener Vorstellungen oder Kontemplationsthemen zu üben, wie etwa den sieben segensreichen Vorstellungen: Die Vorstellung der Unreinheit, des Todes, des Ekelhaften bei der Nahrung, der Reizlosigkeit des ganzen Daseins, der Vergänglichkeit, des Leidhaften in der Vergänglichkeit, der Ichlosigkeit im Leidhaften. (A VII, 45-46) Und natürlich auch die ganz wesentlichen Kontemplationen des kamma-Gesetzes und Nibbana:

„Da, ihr Mönche, übt sich ein Mönch: „Hätte es nicht (in früherem Dasein Wiedergeburt erzeugendes Wirken oder kamma) gegeben, so wäre mir jetzt nicht (Dasein) beschieden; wenn es (jetzt) nicht (kamma) geben wird, so wird mir nicht (künftiges Dasein) beschieden sein. Was ist und was wurde, das verwerfe ich.“ So erlangt er Gleichmut. Und er haftet nicht am Dasein haftet nicht am Werden. „Darüber hinaus gibt es eine Stätte des Friedens“ (Nibbana) so erkennt er in rechter Weisheit.“ (A VII, 52)

Fügt man der Kontemplation noch Sinneszügelung und Weisheit hinzu hat upekkha die besten Voraussetzungen um wachsen und gedeihen zu können.

„Erblickt da, ihr Mönche, der Mönch mit dem Auge eine Form, vernimmt er mit dem Ohre einen Ton, riecht er mit der Nase einen Duft, schmeckt er mit der Zunge einen Saft, fühlt er mit dem Körper eine Berührung, erkennt er mit dem Geiste einen Gedanken, so wird er weder frohgestimmt noch mißgestimmt; gleichmütig weilt er, achtsam und wissensklar.“ (AVI, 1-4)

„Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie die Erde ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie die Erde ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie die Leute saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut auf die Erde werfen, und die Erde deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie die Erde ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie die Erde ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben.

Entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie die Leute saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut im Wasser waschen, und das Wasser deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben.

Entwickle Meditation, die gelassen wie Feuer ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Feuer ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie die Leute saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut im Feuer verbrennen, und das Feuer deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie Feuer ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Feuer ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben.

Entwickle Meditation, die gelassen wie Wind ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wind ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie der Wind über saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut streicht, und der Wind deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wind ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wind ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben.

Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie Raum ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Raum ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie Raum sich nirgendwo auf etwas stützt, genauso, Rahula, entwickle Meditation, die gelassen wie Raum ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Raum ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben.“ (M 62)

„Ananda, wenn ein Bhikkhu in den Elementen bewandert ist, in den Sinnesgrundlagen bewandert ist, in der bedingten Entstehung bewandert ist, wenn er in dem, was möglich und was unmöglich ist, bewandert ist, auf jene Weise kann man ihn einen weisen Menschen und einen Nachforschenden nennen.

…. Es gibt, Ananda, diese sechs Elemente: Das Angenehmes-Element, das Schmerz-Element, das Freude-Element, das Trauer-Element, das Gleichmuts-Element und das Unwissenheits-Element. Wenn ein Bhikkhu diese sechs Elemente weiß und sieht, kann man ihn bewandert in den Elementen nennen.“ (M115)

In Vollendung bedeutet das:

„Ein Mönch, dessen Geist solcherart völlig befreit ist, hat sechs unwandelbare Zustände erreicht: Erblickt er mit dem Auge eine Form, vernimmt er mit den Ohre einen Ton, riecht er mit der Nase einen Duft, schmeckt er mit der Zunge einer Saft, fühlt er mit dem Körper eine Berührung, erkennt er mit dem Geiste einen Gedanken, so wird er weder angenehm bewegt, noch unangenehm bewegt. Gleichmütig verweilt er, achtsam und wissensklar. Wenn er ein körperbegrenztes Gefühl empfindet weiß er: „Ich empfinde ein körperbegrenztes Gefühl.“ Wenn er ein lebenbegrenztes Gefühl empfindet, weiß er: „Ich empfinde ein lebenbegrenztes Gefühl (unter diesen beiden Gefühlen sind das sinnliche und das geistige Gefühl zu verstehen.)“. Und er weiß: „Bei der Auflösung des Körpers, nach Ablauf des Lebens, da werden hier all die Gefühle, die nicht mehr willkommen geheißenen, erloschen sein.“

Es ist, wie wenn durch einen Baum bedingt ein Schatten entsteht. Da würde nun ein Mann, mit Axt und Korb versehen, hingehen und jenen Baum an der Wurzel fällen. Nachdem er ihn an der Wurzel gefällt hat, gräbt er die Wurzel aus, sie mitsamt den feinen Wurzelfasern herausziehend. Darauf sägt er jenen Baumstamm in Stücke, spaltet diese und macht sie dann zu Spänen. Die Späne aber läßt er vom Winde und der Sonne austrocknen, verbrennt sie dann und verwandelt sie so in Asche. Die Asche aber streut er in die Winde oder läßt sie im Flusse von der reißenden Strömung forttragen. So wäre da jener durch den Baum bedingte Schatten von Grund aus zerstört, wie eine Fächerpalme dem Boden entrissen, vernichtet und dem Neuentstehen nicht mehr ausgesetzt. Ebenso nun auch, hat ein Mönch, dessen Geist solcherart völlig befreit ist, sechs unwandelbare Zustände erreicht.“ (A IV, 195)

Immer wieder taucht die Frage auf, wie lange das wohl dauern wird, denn man sehnt sich danach die Unverstörbarkeit zu erlangen. Die bildhafte Antwort Buddhas auf diese Frage impliziert gleich eine ganze Reihe von paramita unter ihnen auch der Gleichmut.

„Drei dringende Pflichten gibt es für den Landmann, ihr Mönche. Welche drei? Da läßt der Landmann geschwinde sein Feld gut pflügen und gut ebnen. Wenn nun sein Feld gut gepflügt und geebnet ist, so sät er geschwinde das Korn. Wenn nun das Korn gesät ist, läßt er geschwinde das Wasser zu oder ab. Dies sind die drei dringenden Pflichten des Landmanns.

Es steht jedoch nicht im Vermögen und in der Macht des Landmanns, daß ihm heute etwa sein Korn aufgehe, morgen Frucht trage und übermorgen reife; sondern es wird eben die Zeit kommen, wenn im Verlauf der Jahreszeiten das Korn des Landmanns aufgeht, Früchte trägt und reift.

Ebenso auch, ihr Mönche, gibt es drei dringende Pflichten für den Mönch. Welche drei? Das Befolgen der hohen Sittlichkeitsübung, das Befolgen der hohen Geistesübung und das Befolgen der hohen Weisheitsübung. Dies sind die drei dringenden Pflichten des Mönches.

Es steht jedoch nicht im Vermögen und in der Macht des Mönches, daß ihm etwa heute oder morgen oder übermorgen sein Geist haftlos von den Trieben befreit werde, sondern es wird eben die Zeit kommen, wo dem Mönche, der sich in hoher Sittlichkeit, hoher Geistigkeit und hoher Weisheit übt, sein Geist haftlos von den Trieben befreit wird.

Darum, ihr Mönche, sei euer Streben: ‚Äußersten Eifer wollen wir bekunden beim Befolgen der hohen Sittlichkeitsübung, der hohen Geistesübung und der hohen Weisheitsübung!‘ Das, ihr Mönche, sei euer Streben!“ (A III, 93)

In M 40 stellt Buddha die für den Bhikkhu angemessene Übung noch einmal ganz deutlich auch im Zusammenhang mit den brahmavihara dar:

„Auf welche Weise, ihr Bhikkhus, praktiziert ein Bhikkhu, wie es für den Mönch angemessen ist? Wenn irgendein Bhikkhu, der habgierig war, die Habgier überwunden hat; der einen Geist voller Übelwollen hatte, das Übelwollen überwunden hat; der zornig war, den Zorn überwunden hat; der voller Rachegelüste war, die Rachegelüste überwunden hat; der voller Verachtung war, die Verachtung überwunden hat; der anmaßend war, die Anmaßung überwunden hat; der neidisch war, den Neid überwunden hat; der geizig war, den Geiz überwunden hat; der betrügerisch war, den Betrug überwunden hat; der hinterlistig war, die Hinterlist überwunden hat; der üble Wünsche hatte, üble Wünsche überwunden hat; der falsche Ansicht hatte, falsche Ansicht überwunden hat; dann praktiziert er auf eine Weise, die für den Mönch angemessen ist, sage ich, wegen seiner Überwindung dieses Schmutzes für den Mönch, dieser Fehler für den Mönch, dieses Abschaums für den Mönch, die die Grundlage für eine Wiedergeburt in einem Zustand des Mangels sind, und deren Resultate an einem unglücklichen Bestimmungsort erlebt werden müssen.

Er sieht, daß er von all diesen üblen unheilsamen Geisteszuständen geläutert ist, er sieht, daß er von ihnen befreit ist. Wenn er dies erkennt, steigt Freude in ihm auf. Wenn er froh ist, steigt Verzückung in ihm auf; bei einem der verzückt ist, wird der Körper still; einer, dessen Körper still geworden ist, empfindet Glück; bei einem, der Glück empfindet, wird der Geist konzentriert.

Er verweilt, indem er eine Himmelsrichtung mit einem Herzen durchdringt, das erfüllt ist von Liebender Güte – Mitgefühl – Mitfreude – Gleichmut; ebenso die zweite, ebenso die dritte, ebenso die vierte Himmelsrichtung; auch nach oben, nach unten, in alle Richtungen und überall hin, und zu allen wie zu sich selbst, verweilt er, indem er die allumfassende Welt mit einem Herzen durchdringt, das von Liebender Güte – Mitgefühl – Mitfreude – Gleichmut erfüllt ist, unerschöpflich, erhaben, unermeßlich, ohne Feindseligkeit und ohne Übelwollen.

Angenommen, es gäbe einen Teich mit klarem, angenehm kühlem Wasser, durchsichtig, mit sanft ansteigenden Ufern, reizvoll. Wenn ein Mann, ausgedörrt und erschöpft von der Hitze, müde, ausgetrocknet und durstig, von Osten oder von Westen oder von Norden oder von Süden oder woher ihr wollt, daherkäme, würde er, beim Teich angelangt, seinen Durst und seine Überhitzung löschen. Ebenso, ihr Bhikkhus, wenn irgendjemand aus einer adligen Familie von zu Hause fort in die Hauslosigkeit zieht und, nachdem er dem Dhamma und der Disziplin, die vom Tathagata verkündet werden, begegnet ist, Liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut entfaltet und dadurch inneren Frieden erlangt, dann praktiziert er aufgrund dieses inneren Friedens auf eine Weise, die für den Mönch angemessen ist, sage ich.“

Wie der ehrwürdige Nyanaponika schreibt, ist „Gleichmut ist die Krönung und Vollendung der „Erhabenen Weilungen“. Nicht ist dies so zu verstehen, als ob Gleichmut die drei anderen „Weilungen“, Liebe , Mitgefühl und Mitfreude, aufhebt und hinter sich lässt. Vielmehr Gleichmut umgreift, durchdringt, durchsättig sie völlig – sowie auch vollendeter Gleichmut seinerseits von diesen dreien durchdrungen sein muss.“ Das Gleiche gilt auch für die paramita.

Der bodhisatta gibt (dana), auf das Wohl der Wesen bedacht; er vermeidet sie zu verletzen, (sila); er läßt ihnen die Welt (nekkhamma) in der sie ihr Glück vermuten; er läutert Wissen zu Weisheit (pañña) um Heilsames und Unheilsames klar unterscheiden und aufzeigen zu können; tatkräftig (viriya) arbeitet er daran sich zu entschärfen; geduldig erträgt er (khanti) was immer ihm das Leben zuteil werden läßt; aufrecht und wahrhaftig (sacca) strebt er entschlossen (adhitthana) dem Erwachen entgegen ohne die Mitwesen aus den Augen zu verlieren (metta). dienen sie ihnen in hingebender Weise. Dabei läßt er sich weder von irgendetwas noch von irgendjemand aus dem inneren Gleichgewicht (upekkha) bringen.

Nyanaponika Mahathera faßt zusammen: „Gleichmut ist vollkommenes, unerschütterliches Ebenmaß des Gemütes, wurzelnd in Erkenntnis. Nicht ist seine Vollkommenheit und Unerschütterlichkeit die leblose Starre und passive Beharrungskraft der Materie, ist nicht Stumpfheit, Fühllosigkeit und Kälte. Seine Unerschütterlichkeit kommt nicht aus irgendeinem Mangel, sondern aus der Fülle. Sie ist nicht die Unempfänglichkeit eines kalten, toten Gesteins, sondern eine lebendige Kraft, die alles, was sie erschüttern will zu überwinden und in sich einzubeziehen vermag. Beseitigt sind alle hemmenden Stauungen des Innern, geschwunden alle abwärtsreißenden Wirbel von Gefühl und Gedanke. Ungehindert, in ruhig „kraftvollen Gleichmaß“ fließt der Strom des durch den Gleichmut geläuterten Bewusstseins dahin. „Rechte Achtsamkeit“ (sati) hat die Wärme des „Vertrauens“ (saddha) mit der Schärfe der „Weisheit“ (pañña) geeint, hat die „Kraft des Willens“ (viriya) mit der „Sammlung des Geistes“ (samadhi) zum Ebenmaß gebracht, und diese harmonisierten fünf „inneren Fähigkeiten“ (indriya) sind zu unverlierbaren „Kräften“ (bala) geworden. Unverlierbar sind sie, weil sie sich nicht mehr an die Dinge verlieren. Die „Kräfte“ strömen aus; doch da sie, bewacht durch „Rechte Achtsamkeit“, sich nirgends binden, kehren sie unvermindert zurück. Liebe, Mitgefühl, Mitfreude strömen aus; doch da sie, bewacht durch Gleichmut, nirgends haften, kehren sie ungeschmälert zurück. So nimmt der Heilige (denn von ihm haben wir jetzt gesprochen) nicht ab durch Geben, wird nicht ärmer durch Schenken. Der Heilige ist wie der klare, wohlgeschliffene Kristall, der, da er selber ohne jeden verdunkelnden Makel ist, alle Strahlen voll aufnimmt und sie gesammelt und dadurch verstärkt wieder aussendet. Nicht nimmt der Kristall selber die Farbe der mannigfachen Strahlen an, nicht verliert seine Reinheit und Klarheit. Und viel weniger noch vermögen diese Strahlen ihn zu durchbohren oder sein harmonisches Gefüge zu stören.“

A III, 63: „Der geisterlösende Gleichmut nämlich, ihr Mönche, gipfelt im Nichtsheitgebiete, wenn da der Mönch nicht noch zu höherer Befreiung durchdringt.“

S 46, 3: „Gestillt im Körper ist ihm wohl, im Wohl einigt sich das Herz. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch körpergestillt im Wohl das Herz einigt, zu einer solchen Zeit ist, ihr Mönche, von dem Mönch das Erwachungsglied der Einigung begonnen. Das Erwachungsglied der Einigung entfaltet der Mönch zu einer solchen Zelt. Das Erwachungsglied der Einigung wird von dem Mönch zu einer solchen Zeit zur Vollendung der Entfaltung gebracht. Der blickt mit wahrem Gleichmut auf das derart geeinigte Herz. Zu einer Zeit, ihr Mönche, in der der Mönch mit wahrem Gleichmut auf das derart geeinigte Herz blickt, zu einer solchen Zeit ist, ihr Mönche, von dem Mönch das Erwachungsglied des Gleichmuts begonnen. Das Erwachungsglied des Gleichmuts entfaltet der Mönch zu einer solchen Zeit. Das Erwachungsglied des Gleichmuts wird zu einer solchen Zeit vom Mönch zur Vollendung der Entfaltung gebracht.“

Thag 694.

„Acht Weltgesetze, ihr Mönche, folgen dem Weltlauf, und der Weltlauf folgt diesen acht Weltgesetzen. Welches sind sie?

Gewinn und Verlust, Ehre und Verachtung, Lob und Tadel, Freude und Leid.

Gewinn, Verlust, Verehrung und Verachtung,

auch Lob und Tadel, Freude sowie Leid,

gar wandelbar sind diese Weltgesetze,

voll Unbestand, dem Wechsel unterworfen.

Der Weise, der Besonnene durchschaut sie,

erkennt sie als dem Wechsel unterworfen.

Erwünschte Dinge quälen ihn nicht mehr

und auch bei unerwünschten kommt ihm kein Verdruß.

In ihm sind Hingeneigtsein und auch Widerwille

zerstört, vergangen, nicht mehr da.

Die sorgenfreie, laut’re Stätte kennend,

ist zu des Daseins anderem Ufer er gelangt.“ (A VIII, 5)

S 46, 42: „Mit dem Auftreten, ihr Mönche, des Königs, des Weltherrschers, treten auch sieben Juwelen auf. Welche sieben? Das beste Rad, der beste Elefant, das beste Ross, der beste Edelstein, die beste Frau, der beste Hausvater, der beste Staatsmann.

Mit dem Auftreten, ihr Mönche, des Vollendeten, des Heiligen, vollkommen Erwachten treten auch sieben Juwelen der Erwachungsglieder auf. Welche sieben? Die Juwelen der Erwachungsglieder Achtsamkeit bis Gleichmut.“

Hier wird also das Erwachungsglied Gleichmut mit dem besten Staatsmann verglichen. HH (Die Furt zum anderen Ufer, S 245): „Der beste Staatsmann, … ist ohne eigenwillige Wünsche, informiert und leitet unbeeinflusst des Kaisers Anordnungen weiter. Durch sein Wissen lenkt er den Kaiser zu günstigen politischen Unternehmungen hin, von Ungünstigen ab, bestärkt den Kaiser in den Grundsätzen der Staatsführung, immer sachlich. Dieser Gleichmut ist rein von Weisheit bestimmt, sachlich ohne Eigenwillen, ermöglicht so den besten Umgang mit ihr, nur heilsbezogen.“

„Die Fähigkeit Gleichmut zu empfinden sollte als weder-angenehmes-noch-unangenehmes Gefühl betrachtet werden.“ (S 48, 37)

„In Abhängigkeit von einer Berührung die gleichmütig empfunden werden muß, entsteht die Fähigkeit Gleichmut zu empfinden.“ (S 48,39)

„Diese fünf Fähigkeiten gibt es, ihr Mönche. …

Da steigt in einem Mönch, der eifrig, unermüdlich und entschlossen verweilt, die Fähigkeit Schmerz zu empfinden auf. Er erkennt: „Die Fähigkeit Schmerz zu empfinden ist in mir aufgestiegen. Das hat einen Grund, einen Ursprung, ist ursächlich gestaltet, bedingt. Es ist nicht möglich, daß die Fähigkeit Schmerz zu empfinden aufsteigt ohne einen Grund, einen Ursprung, ohne ursächlich gestaltet und bedingt zu sein.“ Er versteht die Fähigkeit Schmerz zu empfinden; er versteht das Entstehen der Fähigkeit Schmerz zu empfinden; er versteht das Vergehen der Fähigkeit Schmerz zu empfinden; und er versteht wo die Fähigkeit Schmerz zu empfinden restlos erlischt.

Wo aber erlischt die aufgestiegene Fähigkeit Schmerz zu empfinden restlos? Da gewinnt, ihr Mönche, der Mönch abgeschieden von den Sinnesdingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbundene, in der Abgeschiedenheit geborene, von Verzückung und Glücksgefühl erfüllte erste Vertiefung und verweilt in ihr. Dort löst sich die aufgestiegene Fähigkeit Schmerz zu empfinden restlos auf. Den nennt man, ihr Mönche, einen Mönch, der die Auflösung der Fähigkeit Schmerz zu empfinden verstanden hat. Er richtet seinen Geist entsprechend aus.

Da steigt in einem Mönch, der eifrig, unermüdlich und entschlossen verweilt, die Fähigkeit Bedrückung zu empfinden auf, …

Wo aber erlischt die aufgestiegene Fähigkeit zum Bedrückung restlos? Da gewinnt der Mönch, nach Stillung von Gedankenfassen und Überlegen den inneren Frieden, die Einheit des Geistes, die von Gedankenfassen und Überlegen freie, in der Sammlung geborene, von Verzückung und Glücks­gefühl erfüllte zweite Vertiefung und verweilt in ihr. Dort löst sich die aufgestiegene Fähigkeit Bedrückung zu empfinden restlos auf. Den nennt man einen Mönch, der die Auflösung der Fähigkeit Bedrückung zu empfinden verstanden hat. Er richtet seinen Geist entsprechend aus.

Da steigt in einem Mönch, der eifrig, unermüdlich und entschlossen verweilt, die Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden auf, …

Wo aber erlischt die aufgestiegene Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden restlos? Nach Loslösung von der Ver­zückung weilt der Mönch gleichmütig, achtsam, klar bewußt, und ein Glücksgefühl empfindet er in seinem Inneren, von dem die Edlen künden: „Der Gleichmütige, Achtsame weilt beglückt“; so ge­winnt er die dritte Vertiefung und weilt in ihr. Dort löst sich die aufgestiegene Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden restlos auf. Den nennt man einen Mönch, der die Auflösung der Fähigkeit Wohlgefühl zu empfinden verstanden hat. Er richtet seinen Geist entsprechend aus.

Da steigt in einem Mönch, der eifrig, unermüdlich und entschlossen verweilt, die Fähigkeit Beglückung zu empfinden auf.

Wo aber erlischt die aufgestiegene Fähigkeit Beglückung zu empfinden restlos? Nach dem Schwinden von Wohlgefühl und Schmerz und dem schon früheren Erlöschen von Frohsinn und Trübsinn, gewinnt er die leidlos-freudlose, in der völligen Reinheit von Gleichmut und Achtsamkeit bestehende vierte Vertiefung und weilt in ihr. Dort löst sich die aufgestiegene Fähigkeit Beglückung zu empfinden restlos auf. Den nennt man einen Mönch, der die Auflösung der Fähigkeit Beglückung zu empfinden verstanden hat. Er richtet seinen Geist entsprechend aus.

Da steigt in einem Mönch, der eifrig, unermüdlich und entschlossen verweilt, die Fähigkeit Gleichmut zu empfinden auf, …

Wo aber erlischt die aufgestiegene Fähigkeit Gleichmut zu empfinden restlos? Da ist, ihr Mönche, der Mönch nach völliger Über­windung des Gebietes der Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht­wahrnehmung in die Erlöschung von Wahrnehmung und Gefühl eintreten und verweilt darin. Dort löst sich die aufgestiegene Fähigkeit Gleichmut zu empfinden restlos auf. Den nennt man einen Mönch, der die Auflösung der Fähigkeit Gleichmut zu empfinden verstanden hat. Er richtet seinen Geist entsprechend aus. (S 48, 40)

„Was sind die sechs Arten des Gleichmuts, die auf dem Haushälterleben beruhen? Wenn man mit dem Auge (Ohr, Nase, Zunge, Körper, Geist) eine Form (Klänge, Gerüche, Geschmäcker, Berührungen, Gedachtes) sieht (hört, riecht, schmeckt, fühlt, denkt) steigt Gleichmut in einem törichten, verwirrten Weltling auf, in einem nicht unterrichteten Weltling, der seine Grenzen nicht überwunden hat, oder der die Folgen (der Handlung) nicht überwunden hat, und welcher der Gefahr gegenüber blind ist. Solcher Gleichmut transzendiert die Form nicht; deshalb wird er als Gleichmut, der auf dem Haushälterleben beruht, bezeichnet.

Was sind die sechs Arten des Gleichmuts, die auf Entsagung beruhen? Wenn man, indem man die Vergänglichkeit, Veränderlichkeit, das Verschwinden und Aufhören von Formen (etc) kennt, mit angemessener Weisheit sieht, daß sowohl frühere als auch gegenwärtige Formen (etc) alle vergänglich, leidvoll und der Veränderung unterworfen sind, dann steigt Gleichmut auf. Solcher Gleichmut transzendiert die Form; deshalb wird er als Gleichmut, der auf Entsagung beruht, bezeichnet.“ (M 137)

„Ebenso, Haushälter, erwägt ein edler Schüler: „Sinnesvergnügen sind vom Erhabenen mit einem Skelett verglichen worden; sie bringen viel Leid und Verzweiflung ein, wobei die Gefahr, die in ihnen steckt, groß ist.“ Nachdem er dies mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen hat, vermeidet er den Gleichmut, der auf Unterschiedlichkeit beruht, von Unterschiedlichkeit gestützt wird, und entfaltet den Gleichmut, der auf Einheit beruht, von Einheit gestützt wird, bei dem das Anhaften an die materiellen Dinge der Welt ganz und gar, ohne Rückstände, aufhört. (M 54)

„Wenn nun, Vorsteher, dieser edle Jünger Habsucht überstanden hat, Übelwollen überstanden hat, unverblendet, klar bewußt, gesammelt ist, dann strahlt er liebevollen, erbarmenden, mitfreudigen, gleichmütigen Gemütes nach einer Richtung, dann nach der zweiten, dann nach der dritten, dann nach der vierten, ebenso nach oben und nach unten: überall in allem sich wiedererkennend, durchstrahlt er die ganze Welt mit liebevollem, erbarmendem, mitfreudigem, gleichmütigem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem.

Gleichwie, Vorsteher, etwa ein kräftiger Trompeter gar mühelos nach allen vier Seiten posaunen könnte, ebenso nun auch, Vorsteher, kann in also entfalteter und also häufig geübter liebreicher, erbarmender, mitfreudiger, gleichmütiger Gemüterlösung, beschränkt gewirktes Wirken nicht übrig bleiben, nicht bestehen.“ (S 42, 8)

„Es möchte da ferner, ihr Mönche, ein Mönch von sich behaupten: „Den gemüterlösenden (überweltlichen) Gleichmut habe ich entfaltet . . . und dennoch hält die Begierde meinen Geist gefesselt.“ Einem solchen hätte man zu erwidern: „Nicht doch! Sage das nicht, Verehrter! Beschuldige nicht den Erhabenen! . . . Nicht möglich ist es, Verehrter, es ist ausgeschlossen, dass einem, der den gemüterlösenden Gleichmut entfaltet . . . hat, den noch die Begierde den Geist gefesselt hält. Das ist nicht möglich. Denn im Entrinnen von der Begierde besteht ja eben der gemüterlösende Gleichmut.“ (A VI, 13)

„Es wurde gesagt, daß die Vorstellung der Unreinheit des Körpers, wenn entfaltet und häufig geübt, hohen Lohn und Segen bringt; daß sie im Todlosen mündet, im Todlosen endet. Mit Rücksicht worauf wurde das gesagt? Wer sich da unter den Mönchen häufig mit der Vorstellung der Unreinheit befaßt, dessen Geist schreckt zurück vor dem Geschlechtsverkehr, wendet sich weg, kehrt sich ab, fühlt sich nicht hingezogen; und Gleichmut oder Abscheu stellen sich ein.

Gleichwie, ihr Mönche, eine Hahnenfeder oder ein Stück Bogensehne, ins Feuer geworfen, zusammenschrumpft, sich krümmt, zusammenrollt und sich nicht mehr ausstreckt: ebenso auch, ihr Mönche, schreckt der Geist eines solchen Mönches zurück vor dem Geschlechtsverkehr, wendet sich weg, kehrt sich ab, fühlt sich nicht hingezogen; und Gleichmut oder Abscheu stellen sich ein.

Wenn nun, ihr Mönche, bei einem Mönch, der sich häufig mit der Vorstellung der Unreinheit befaßt, der Geist noch zum Geschlechtsverkehr hinstrebt und kein Abscheu davor besteht, so sollte der Mönch wissen: „Noch unentfaltet ist in mir die Vorstellung der Unreinheit. Zwischen früher und jetzt besteht in mir kein Unterschied. Die Frucht der Meditation habe ich noch nicht gewonnen.“ So ist er sich dessen klar bewußt.

Wenn aber, ihr Mönche, bei einem Mönch, der sich häufig mit der Vorstellung der Unreinheit befaßt, der Geist zurückschreckt vor dem Geschlechtsverkehr, sich weg wendet, abkehrt, nicht sich hingezogen fühlt, und Gleichmut oder Abscheu sich einstellen, so sollte der Mönch wissen: „Entfaltet ist in mir die Vorstellung der Unreinheit. Ein Unterschied besteht in mir zwischen früher und jetzt. Gewonnen habe ich die Frucht der Meditation.“ So ist er sich dessen klar bewußt.

Wurde also gesagt, daß die Vorstellung der Unreinheit, wenn entfaltet und häufig geübt, hohen Lohn und Segen bringt und im Todlosen mündet, im Todlosen endet, so wurde das eben mit Rücksicht hierauf gesagt.

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig mit der Vorstellung des Todes befaßt, dessen Geist schreckt zurück vor der Lebenslust….

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig mit der Vorstellung des Ekelhaften bei der Nahrung befaßt, dessen Geist schreckt zurück vor der Geschmacksgier….

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig befaßt mit der Vorstellung der Reizlosigkeit des ganzen Daseins, dessen Geist schreckt zurück vor weltlichen Gedanken ….

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig mit der Vorstellung der Vergänglichkeit befaßt, dessen Geist schreckt zurück vor Gewinn, Ehre und Ruhm….

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig befaßt mit der Vorstellung des Leidhaften in der Vergänglichkeit, der hat hinsichtlich der Faulheit, Trägheit, Schlaffheit, Untätigkeit und Gedankenlosigkeit die stärksten Vorstellungen der Gefahr gegenwärtig, gleichwie vor einem Mörder mit gezücktem Schwerte….

Wer sich da, ihr Mönche, unter den Mönchen häufig mit der Vorstellung der Ichlosigkeit im Leidhaften befaßt, dessen Geist ist hinsichtlich dieses mit Bewußtsein behafteten Körpers, sowie aller äußeren Objekte, frei vom Dünkel des Ich und Mein, ist dünkelentronnen, gestillt, völlig befreit.“

„Die Vier Erhabenen Weilungen – Brahmavihara“ von Nyanaponika Mahathera.

Die „menschliche Zeitbombe“ kann aufgrund der in ihr vorhandenen Neigungen jederzeit „hochgehen“.