Es gibt verschiedene Arten, diese Meditation über die universelle Liebe zu praktizieren. Hier wird nur eine vorgestellt, die auf die Texte und Kommentare des Pali-Kanons zurückgeht. Wer sich für die genauen Anweisungen und die verschiedenen Arten interessiert, sei hiermit auf die Visuddhimagga, Kapitel 9 verwiesen.
Übung:
Setzen Sie sich in eine bequeme Position, an einen ruhigen Platz, in einen Park, in den Garten oder einen anderen Ort, der eine ruhige und ungestörte Atmosphäre bietet. Halten Sie die Augen geschlossen und wiederholen Sie das Wort Metta ein paar Mal und werden Sie sich seiner Bedeutung bewusst: Liebe als Gegensatz zu: Hass, Ärger, Böswilligkeit, Ungeduld, Stolz und Arroganz, und als tiefgründiges Gefühl von gutem Willen, Sympathie und Freundlichkeit, die darauf abzielen, das Glück und Wohlergehen anderer und (seiner selbst) zu fördern.
Nun stellen Sie sich bildlich ihr eigenes Gesicht mit einem glücklichen und strahlenden Ausdruck und in guter Laune vor. Betrachten Sie sich wie in einem Spiegel und fühlen Sie sich während der Metta – Meditation in diesen Gemütszustand hinein. In einer solchen Stimmung kann niemand ärgerlich werden oder negative Gefühle und Gedanken gegen irgend jemanden haben.
Nun füllen Sie Ihren Geist mit folgenden Gedanken:
„Möge ich frei sein von Feindseligkeit.
Möge ich frei sein von Sorgen und Ängsten.
Möge ich frei sein von Notleiden.
Möge ich glücklich sein!“
Während Sie sich in dieser Weise mit positiven Gedanken der Liebenden Güte anfüllen, werden Sie den Geist wie ein Gefäß füllen, dessen Inhalt bereit ist, in alle Richtungen überzulaufen. Bitte beachten Sie, dass Sie sich bei der Metta-Meditation nur einen lebenden Menschen bildlich vorstellen, und keinen, der schon gestorben ist. Der Grund dafür ist, dass Gedanken an einen toten Menschen Trauer und Kummer entstehen lassen können, und so der Entwicklung von Metta hinderlich sind.
Dann stellen Sie sich einen Menschen vor den Sie verehren, wie den Meditationslehrer oder andere Lehrer usw. sie sehen ihn in einem glücklichen Gemütszustand und richten folgende Gedanken auf ihn:
„Möge er frei sein von Feindseligkeiten,
von Sorgen und Ängsten,
von Notleiden.
Möge er glücklich sein.“
Dann stellen Sie sich Ihre Eltern und die Familienmitglieder vor, oder andere Menschen die Ihnen besonders lieb sind und „strahlen“ Metta in der schon oben besprochenen Weise auf jeden einzelnen von ihnen.
Hier sollte beachtet werden, dass diese universelle Liebe nicht von der weltlichen Liebe verunreinigt wird, was passieren kann, wenn wir Metta an unsere Ehepartner oder gegengeschlechtliche Menschen richten. An dieser Stelle sollten wir Metta auch nicht an die uns sonst lieben Menschen richten, mit denen wir gerade ein Missverständnis oder sonstige Auseinandersetzungen haben. Ihnen wenden wir uns später zu.
Dann senden Sie Metta an die Menschen, die für Sie neutral sind, d.h. Menschen die Sie weder mögen noch nicht mögen und verfahren auch hier in der oben genannten Weise.
Und dann versuchen Sie Metta an einen Menschen zu richten den Sie nicht mögen, oder mit dem Sie eine Auseinandersetzung haben. Auch hier benutzen Sie die obengenannten Schritte, mit dem Zusatz:
„Ich empfinde keine Feindschaft gegen sie oder ihn – möge auch er oder sie keine Feindschaft gegen mich empfinden!“
Die bildlichen Vorstellungen sollten deutlich, und die Gedankenprojektionen von Metta gezielt und mit klarer Absicht durchgeführt werden Sie sollten sich dazu Zeit nehmen und diese Übung nicht mechanisch werden lassen. So können Sie auch andere Gedanken übertragen, die das Glück anderer fördern sollen. Wie z. B:
„Mögen Sie gesund bleiben, keine Schmerzen erleiden und glücklich sein…“
„Mögen Sie die Freiheit von aller Leidhaftigkeit erfahren…“
(Diese Metta-Meditation ist Auszug einer zusammengefassten Übersetzung aus: METTA – The philosophy & practice of universal love – von Acarya Buddharakkhita – Buddhist Publication Society Kandy Sri Lanka)