(Übersetzt von MC Brigitte Schrottenbacher)

Wenn ihr in Meditation sitzt, sollt ihr immer darauf achten, daß ihr den neben euch Sitzenden, nicht berührt, denn so ist es schwierig den Geist zu konzentrieren, entsteht etwas Konzentration, so verliert sie sich dadurch wieder. Erinnert euch daran, daß der Buddha in eurem Herzen ist, der Dhamma ist in eurem Herzen und der Sangha ist in eurem Herzen. Die drei Juwelen, sind wirklich in eurem Herzen. Ihr braucht an nichts, was ausserhalb eures Körpers und Geistes ist, zu denken. Wenn ihr daran denkt, daß die drei Juwelen in eurem Herzen sind, werdet ihr schnell Konzentration erlangen. Euren Respekt erweist ihr dem Buddha dadurch, daß ihr meditiert, denn das ist es, was der Buddha gelehrt hat.

Versucht den Geist in einen ruhigen, gelassenen Zustand zu bringen. Das rechte Bein ist über dem linken Bein gekreuzt, die rechte Hand liegt in der linken Hand, der Rücken ist gerade aufgerichtet. Dies ist die korrekte Haltung für die Meditation. Schliesst die Augen und versucht euch in dieser Position sitzend zu sehen. Beim Einatmen denkt ihr im Geist „BUD-„, beim Ausatmen „-DHO“, „BUDDHO“. Das ist der Buddha. Der Buddha selbst, wurde durch die Atembetrachtung (anapanasati) erleuchtet. Ihr seid bewusst beim Einatmen und ihr seid bewusst beim Ausatmen. Dadurch wird Achtsamkeit und Wissensklarheit (sati sampajanno) in eurem Geist stärker werden und so gelingt es euch, schnell Konzentration zu entwickeln. Versucht in einem ungezwungenen, entspannten Geisteszustand zu verweilen. Wenn ihr dann fühlt, dass Körper und Geist leicht werden, so wisst ihr, dass der Geist jetzt konzentriert ist. Es bringt nichts, diesen Zustand erzwingen zu wollen. Taucht Licht auf, so wisst ihr es, ist da kein Licht, so wisst ihr es und lasst euch dadurch nicht aus der Fassung bringen. Bleibt entspannt, wisst und lasst los. Je mehr der Geist in seiner Mitte ist, umso leichter entsteht Konzentration.

Beim Einatmen entsteht Freude und beim Ausatmen entsteht Freude. Fühlt diese Freude und Leichtigkeit von Körper und Geist, und werdet euch dessen bewusst, daß ihr jetzt Konzentration habt. Jetzt könnt ihr euch auf den Punkt zwischen den Augenbrauen konzentrieren. Hier entsteht das Wissen und das Sehen. Versucht nicht nach draussen zu schauen, sondern versucht euch selbst zu sehen. Normalerweise benutzt ihr eure Sinnesorgane, um die Welt draussen wahrzunehmen, jetzt versucht ihr, nur euch selbst zu sehen. So werdet ihr die wahre Natur der Dinge verstehen lernen. Solange ihr nach draussen schaut, entsteht keine Konzentration. Entsteht Konzentration, dann könnt ihr euren Körper und Geist sehen und dadurch verstärkt sich euer Vertrauen. Ihr meditiert um dem Beispiel des Buddhas zu folgen, um wie Er zu Verstehen und Erleuchtung zu erlangen.

Lenkt nun eure Aufmerksamkeit auf eure Kopfhaare. Denkt an die Haare, die auf eurem Kopf wachsen und versuchen sie zu sehen. Seht ihr sie noch nicht, so so wisst ihr sie nur – Haare, Haare… In der Meditation solltet ihr Verständnis und Einsicht, in die Wahrheit von Geburt, Alter und Tod und in den Dhamma, der frei ist von Alter und Tod, erlangen. Die Praxis der vier Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthana), wendet ihr in allen vier Positionen – Sitzen, Gehen, Stehen und Liegen – an. Das hilft euch dabei, mit den Hindernissen in rechter Weise umzugehen. Taucht Müdigkeit auf, so ist dies ein Zeichen dafür, dass ihr das geistige aufmerken und benennen des Objektes vergessen habt. Atmet tiefer ein, als unter normalen Umständen „BUD-“ und atmet intensiver aus „-DHO“. Durch das Verstärken der Ein- und Ausatmung, wird auch die Achtsamkeit verstärkt. Verzückung entsteht und die Müdigkeit verschwindet. Wann immer Müdigkeit auftaucht, wiederholt diesen Vorgang. Ist trotz dieser Bemühung noch Müdigkeit im Geist, so steht auf und macht mit Gehmeditation weiter. Rechtes Bein nach vor „BUD-„, linkes Bein nach vor „-DHO“. Ihr überwindet die Müdigkeit durch meditatives Gehen. Müdigkeit und Unlust zu praktizieren, ist eines der fünf geistigen Hindernisse (nivarana) und kann so überwunden werden.

Erfährt der Meditierende Konzentration, so entsteht tiefes Vertrauen in den Buddha und seine Lehre (dhamma). Dieses Vertrauen hilft euch, dass Hindernisse nicht mehr im Geist auftauchen. Die Hindernisse, die schon aufgetaucht sind, verschwinden dadurch. Auch geistige Unruhe, ein anderes der fünf Hindernisse, legt sich dadurch. Der Körper wird leicht, der Geist wird leicht, Sehen und Wissen entstehen. Die Achtsamkeit wird stark und kann in jeder Situation aufrecht erhalten bleiben. Vertrauen wird stark und dadurch entsteht Energie. Diese Energie bewirkt den starken Wunsch, weiter zu meditieren und so könnt ihr die Befreiung erreichen.

Dem achtfachen Pfad zu folgen, das ist es, was euch zum Ziel bringt. Es führt zum Erlangen spezieller Fähigkeiten und zum Versiegen allen Leides – zu Nibbana. Ihr müsst den Geist öffnen und dem Pfad folgen, nur so könnt ihr die Wahrheit selbst erfahren. Denkt daran, dass euch der Buddha den Weg gezeigt hat, nun liegt es an euch, ihn auch zu praktizieren. Dass ihr hier sitzt und meditiert, zeigt, dass ihr nicht völlig gleichgültig seid. So könnt ihr Klarheit und das „Auge des Dhamma“ entwickeln. Ihr praktiziert im Sitzen, Gehen, Stehen und im Liegen. Ihr folgt dem edlen Pfad und werden so selbst zu Edlen.

Euer Körper besteht aus den vier Elementen und Energie. Entwickelt ihr eure Konzentration soweit, daß ihr ins Unterbewusstsein (bavanga) eindringen könnt, so erfahren Manche die Leichtigkeit von Körper und Geist, bei Anderen wiederum entsteht Licht und Leichtigkeit. In diesem Stadium der Konzentration, macht ein Meditierender viele neue Erfahrungen – manche führen zu angenehmen und manche zu unangenehmen Gefühlen. Um dieses Stadium zu erreichen, müsst ihr alles versuchen, um die Hindernisse zu überkommen. Taucht Unlust oder Müdigkeit auf, so denkt an den Buddha und sie werden verschwinden. Taucht Angst und Unsicherheit auf, so denkt an den Buddha, das vertreibt sie. Solch ein Geist ist fähig in die Konzentration einzutreten. Ihr praktiziert um Geburt, Krankheit, Alter, Tod, Sorge und Tränen zu überkommen. Taucht Schmerz auf, so wisst ihr dies. Werden die Schmerzen zu stark, dann wechselt achtsam, bewusst die Position. Verlischt der Schmerz, so ist es, als ob ein Feuer in eurem Körper erloschen ist, ihr wisst, dass das Feuer Schmerz verloschen ist und wisst, dass dadurch eure Konzentration wieder besser geworden ist. Verlischt der Schmerz, so kommt Freude im Körper und im Geist auf. Ihr versteht, dass ihr meditiert um dem Leiden ein Ende zu setzen.

Laute Geräusche können für Meditierende zur Gefahr werden, wenn der Geist noch wenig Gleichmut besitzt. Der Geist hat die Angewohnheit, Geräuschen zu folgen und das unterbricht die Konzentration. Ihr müsst Gleichmut entwickeln. Erst wenn euch Geräusche nicht mehr irritieren, habt ihr wirklich Geistesruhe entwickelt. Ihr denkt dann, „das ist nur ein Geräusch, das gehört mir nicht, der Buddha will, daß ich meditiere, um Gleichmut zu entwickeln“. Diese Weisheit wendet ihr bei allen Sinneskontakten an (wenn das Auge mit einer Form in Kontakt kommt, das Ohr mit einem Geräusch, die Nase mit Geruch, die Zunge mit Geschmack, die Haut mit Berührung und der Geist mit einem Gedanken). Ihr wisst, da findet Kontakt statt, versucht den Geist aber im Gleichmut verweilen zu lassen – ohne auf die Sinnesobjekte zuzugreifen, egal ob die Erfahrungen angenehme oder unangenehme Gefühle auslösen. Wenn ihr also z. B. in der Meditation Schmerz empfindet, so ist es wichtig, dass ihr wisst, der Schmerz entsteht und ihr wisst dass der Schmerz verlischt, wenn ihr die Position wechselt und ihr wisst auch, wie Freude und Wohlgefühl auftauchen, wenn der Schmerz verloschen ist. Es wird nicht lange dauern, dann wird auch in der neuen Haltung Schmerz auftauchen. Ihr wisst dies und wisst auch, dass das Wohlgefühl von vorher, wieder verloschen ist.

Taucht Unlust auf, zu praktizieren, so wisst ihr, das ist auch nur Dhamma. Diesmal spielt der Geist nicht mit. Ihr wisst, das sind die fünf Daseinsaggregate (pancakkhando). Der Körper ist erfüllt von Freude, doch der Geist will aufhören. Ihr wisst, das seid nicht ihr, wendet Geduld und Ausdauer an und fahrt fort mit eurer Praxis. Ihr müsst alle diese Dinge selber erfahren, so lernt ihr, wie ihr in Zukunft mit diesen Hindernissen umgehen müsst. Wenn ihr die Dinge sehen könnt, wie sie sind, dann könnt ihr Edle werden, weil ihr Weisheit entwickelt habt. Ihr wisst, was ist Körper und ihr wisst, was ist Geist. Sind Körper und Geist ruhig – so empfindet ihr Leichtigkeit des Körpers und des Geistes – dies bedeutet, dass Körper und Geist in ein Stadium von Gestilltsein (passadhi) eingetreten sind. Der Meditierende ist ruhig und gelassen, er weiss und lässt los. Es ist als ob ein geschickter Wagenlenker einen Wagen, mit zwei Kühen als Vorspann, lenkt. Wenn die Kühe, Körper und Geist, (rupa und nama ) in gleichmässigem Trab laufen, so braucht der Lenker nichts mehr zu tun. Das Gespann läuft von selbst. Der Meditierende weiss, Körper und Geist laufen gleichmässig.

Ein Meditierender weiss die Dinge und lässt sie dann wieder los. Wissen und loslassen – das ist der Weg – so erreicht ihrdas Verlöschen des Leidens. Wenn ihr so übt, dann entsteht über kurz oder lange Einsichtswissen (nyana) in eurem Geist. Ihr lernt die Dinge zu sehen, wie ihr sie noch nie gesehen habt, und zu wissen, was ihr nie gewusst habt. Das Vertrauen in den Buddha, der euch diesen Dhamma gelehrt hat, wird stark. Freude und Wohlsein entstehen in Geist und Körper des Meditierenden. Freude an der Praxis entsteht, rechte Anstrengung (samma vayamo) entwickelt sich. Wenn rechte Konzentration (samma samadhi) erreicht ist, so weiss ein Meditierender, dass er Vertiefung (jhana) erreicht hat und dass höheres Wissen (nyana) in ihm entsteht. Er ist am rechten Weg.

Ihr wisst, wenn ihr das Verlöschen des Leidens erreicht habt und ihr wisst, wenn ihr es noch nicht erreicht habt. Geist und Körper treten zwar zusammen auf, sie sind aber nicht ein und dasselbe – sie sind verschieden und ihr seid die, die wissen. Ihr wisst, dass ihr den Dhamma verstanden habt, weil ihr den Dhamma Lehren gefolgt seid. So ist Weisheit in euch erwacht.

Die vier Grundlagen der Achtsamkeit (satipatthana) können auch im Liegen praktiziert werden. Manche Meditierende haben Nibbana im Sitzen erreicht, andere beim Stehen, beim Gehen oder eben in der Position des Liegens. Nibbana ist nicht irgendwo weit weg von euch, es ist ganz nah, in eurem Herzen. Älteren Menschen, fällt es oft leichter loszulassen. Raga – Sinneslust – kommt kaum noch auf in ihrem Geist. Sie sollen sich auf diesen Geisteszustand des Loslassens konzentrieren. Andere Menschen haben vielleicht kaum Ärger, sie haben viel Güte entwickelt, für sie ist das der Weg des Loslassens. Durch dieses Loslassen, sieht der Meditierende nach und nach immer klarer, die Leere in allem – sunyata. Da ist kein Selbst, es gehört euch nicht und ist nicht unter eurer Kontrolle. Dies ist der Dhamma, der euch zur Befreiung führt. Der Geist wird kühl und unabhängig. Taucht Leiden auf, so wisst ihr, taucht Freude auf, so wisst ihr – und lasst es los. Ihr wisst, was immer da auch im Geiste auftaucht. So macht ihr Fortschritt. Ihr seid am Weg. Dieser Weg, der achtfache Pfad, führt zum Verlöschen des Leidens. Das ist es, was ihr erfahren werdet.

Wenn ihr Allem begegnen könnt, ohne dass der Geist aus seinem Gleichgewicht gerät, dann habt ihr das Stadium von Gleichmut (upekkha) und Einspitzigkeit des Geistes (ekagata) erreicht. Ihr müsst das üben. Unheilsames loslassen, so entwickelt sich das Gute von selbst, ihr geht mehr und mehr in Richtung „Ende des Leidens“, in Richtung edler Pfad und Erreichen von Nibbana. Dann gibt es kein männliches mehr – wozu also weibliches, es gibt kein weibliches mehr – wozu also männliches. Im Dhamma gibt es männlich und weiblich nicht – das ist Nibbana. Seht ihr hier noch einen Unterschied, so wisst ihr, dass ihr dieses Stadium noch nicht erreicht habt – und fahrt fort mit eurer Praxis. Ihr versucht, nicht daran zu haften, wenn es auftaucht und es verschwindet von selber. Ihr kommt zurück auf den Pfad, der zum Verlöschen führt. So müsst ihr praktizieren. Nibbana ist nicht irgendwo weit weg von euch, es ist in eurem Herzen.

Ist euer Geist ruhig und im gegenwärtigen Moment, dann seht ihr, dass kein Ärger und keine Gier im Geist sind. In diesem Geisteszustand solltet ihr verweilen, das ist Praxis im gegenwärtigen Moment, Dhamma der nicht weit von Nibbana entfernt ist. Das Ende geistiger Unreinheiten, das Ende von männlich und weiblich – Nibbana im Geist. Tauchen Unreinheiten auf, so wisst ihr und lasst los. Nach und nach wird der Geist das Stadium von Gleichmut und Einspitzigkeit erreichen. Danach entstehen die vier göttlichen Verweilungszustände (brahmavihara), liebende Güte, Mitgefühl, Mitfreude und Gleichmut. Ihr wisst, wenn dieser edle Dhamma in euch erwacht ist.

Alle Wesen, die Erleuchtung erlangt haben, taten dies auf jene Weise. Es gibt nicht ‚Mann‘ – wozu ‚Frau‘, es gibt nicht ‚Frau‘ – wozu ‚Mann‘. Wollt ihr Nibbana erreichen, so eben auf diesem Weg. Mann und Frau können zusammenleben und doch besteht keine Gefahr, weil die Ursache – Sinnesbegierde – nicht mehr auftaucht. Dhamma ist im Verlöschen, was verlischt ist die Ursache des Leidens.

Der Wunsch das Leiden überkommen zu wollen, ist keine Geistesunreinheit. Dies zu wollen, bedeutet, dass ihr euch auf den Weg zum Erreichen von Nibbana befindet. Es ist kein weiter Weg dahin. Nibbana ist hier in eurem Herzen. Zu wissen – in der letzten Stunde ist kein Ärger im Geist aufgetaucht, es war keine Begierde in eurem Geist, heute hattet ihr keine Begierde im Geist, heute hattet ihr keinen Ärger im Geist … dies zu wissen, ist genug. Ihr wisst selbst, ob ihr auf dem Weg Nibbana zu erreichen seid, oder nicht.

So sollt ihr praktizieren um das Leiden zu überkommen. Ausserhalb dieses Weges befindet sich nur Leiden und die Ursache des Leidens.

Mögen alle Wesen befreit werden!